Juni 14, 2021

Nordhessische Region Knüll wird zum „Naturpark Knüll“

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Nordhessische Region Knüll wird zum „Naturpark Knüll“

Basalt-Kuppen im Norden, Wald im Osten und Ackerlandschaften im Süden – die nordhessische Region Knüll ist vielfältig und abwechslungsreich. Seit Juni 2021 darf sie sich offiziell „Naturpark“ nennen und wird damit der 13. von derart ausgewiesenen geschützten Landschaftsräumen, die das Land Hessen seit 1957 anerkannt hat.

Der neue Naturpark erstreckt sich zwischen Homberg/Efze im Norden, Neunkirchen/Knüll im Westen, Breitenbach am Herzberg im Süden und fast bis nach Bad Hersfeld im Osten. Das Gebiet umfasst laut dem Träger Zweckverband Knüllgebiet eine Fläche von 83 000 Hektar. Insgesamt 17 Städte und Gemeinden liegen demnach ganz oder teilweise darin.

 

Der Zweckverbandsvorsitzende Nico Ritz kündigte an, im ersten Jahr vor allem die Bildungsarbeit vorantreiben zu wollen. „So wollen wir nach Möglichkeit ehrenamtliche Naturparkführerinnen und -führer ausbilden und in das Projekt „Naturpark-Kitas“ des Verbands Deutscher Naturparks einsteigen.“ Dabei werden durch die Kooperation von Naturparks und Kitas Naturpark-Themen Teil des Kitaalltags. Umweltministerin Priska Hinz betonte zum Start des Naturparks, dass die Auszeichnung als Naturpark durch naturnahe Erholung und nachhaltigen tourismus von nah und fern zur Entwicklung der Region beitrage.

Landesmitteln in Höhe von 60 000 Euro jährlich und in der Startphase für die Jahre 2021 bis 2023 jährlich bis zu weiteren 150 000 Euro an Projektfördermitteln fließen in die Entwicklung. Geld, das die Naturparke dringend benötigen – auch vor dem Hintergrund ihrer zunehmenden Beliebtheit in Coronazeiten. „Wir haben definitiv einen finanziellen Mehrbedarf“, sagt Carolin Pfaff, stellvertretende Geschäftsstellenleiterin des Naturparks Taunus, der auch der Arbeitsgemeinschaft Hessischer Naturparkträger vorsteht. Bereits vor der Pandemie hatte die AG eine chronische Unterfinanzierung der Schutzgebiete beklagt. Nun habe sich die finanzielle Lage noch verschärft, sagt Pfaff. „Die Menschen haben ihre Regionen und die Natur wiederentdeckt“, so die forstliche Beraterin. Es seien wesentlich mehr Besucher in den hessischen Naturparks unterwegs gewesen. Die gestiegene finanzielle Förderung und die Anerkennung als Naturpark werten den lebensnahen Naturraum in der Region auf und unterstreichen eine positive Entwicklung der Region.